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Thomas Tiller - Moderation, Coaching, Beratung, Prozessbegleitung, Kontemplation, Bücher

Prozessbegleitung & prozessgeleitetes Arbeiten

Vorgehen des „Nicht Wissens“

Prozessgeleitetes Arbeiten bedeutet: der Prozess zeigt sich und informiert über den nächsten Schritt.

Prozessbegleitung bedeutet: Raum halten, resonieren, spüren, vermitteln zwischen Mensch und Moment.

Absicht vor Zielen

Ergebnisoffenheit vor Ergebnisorientierung

Öffnung & Resonanz vor Wissen

Intuition & Spüren vor Struktur & Denken

Leiten lassen vor Methode & Technik

Vertrauen vor Kontrolle & Steuerung

Sie haben weitere Fragen?

Diese Art des Arbeitens spricht Sie an oder scheint hilfreich für Ihre Situation?
Sie finden einige Aussagen „vage“ und wollen es genauer wissen?

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Fragen, die immer wieder auftauchen.

In welchen Situationen ist prozessgeleitetes Vorgehen hilfreich und sinnvoll?
Vor allem in Situationen, in denen „konventionelle“ Herangehensweisen keinen Fortschritt gebracht haben. Also etwa in Krisen, bei wirklich hartnäckigen Problemen oder, wenn „mehr desselben“ eher zu einer Verhärtung einer Situation geführt hat, anstatt diese zu lösen. Hilfreich ist prozessgeleitetes Arbeiten aber auch für Menschen, die sich auf einen ganzheitlichen Weg begeben haben, und an einem Punkt sind, an dem ihnen keine Methode, keine Weltsicht, keine „Schule“ und keine Tradition mehr Antworten geben kann auf die anstehenden Fragen.

Was unterscheidet Prozessbegleitung von klassischer Moderation oder klassischem Coaching?
Weder der/die Prozessbegleiter:in, noch die Gruppe oder die Einzelpersonen wissen vorher, was der nächste Schritt sein wird. Dieser zeigt sich in jedem Moment neu und ist nur durch Resonanz erfahrbar. Aufgabe einer/s Prozessbegleiter:in ist es, als Resonanzkörper die Information zum jeweils anstehenden Schritt zu erfahren und diese der Gruppe oder der Einzelperson zur Verfügung zu stellen.

Ist das eine bestimmte Methode oder Technik?
Nein, eben grade nicht. Methoden und Techniken gehen von bestimmten Vor-Annahmen aus und legen in der Regel das Vorgehen fest. In vielen Situationen ist das hilfreich, weil man nicht jedes Mal bei null anfängt. Wenn Situationen sich aber als sehr hartnäckig erweisen, geht es ja genau darum, komplett offen und ohne Vor-Annahmen an eine Sache heranzugehen. Und das gilt natürlich auch für den Prozess an sich.

Welche Sicherheit gibt es bei diesem Vorgehen?
Die simple Antwort ist: Keine. Sie lassen sich auf die Situation ein, genau so, wie sie ist. Sie lassen sie ankommen, ohne sie zu bewerten und ohne schon Lösungen zu suchen. In der Regel zeigen sich in dieser Art der Herangehensweise Aspekte der Situation, die vorher nicht gesehen werden konnten. Aber eine Garantie gibt es nicht. Und: Oft zeigen sich dann auch die eher unangenehmen Seiten. Aber genau das ist der Punkt, an dem sich etwas Neues entwickeln kann.

Was muss man als Prozessbegleiter:in „können“?
Eine wichtige Voraussetzung ist, dass man die klassischen Methoden und Techniken aus Coaching und Moderation beherrscht, denn in der Regel tauchen sie alle an irgendeiner Stelle in Prozessen auf. Die Erfahrung im Umgang mit diesen „klassischen“ Methoden ist unabdingbar, um den Prozess an sich nicht durch Methodenunsicherheit zu stören. Genauso wichtig ist es aber, Unsicherheit, Stille, Leere und Nicht-Wissen nicht nur auszuhalten, sondern den Raum dafür halten zu können. Eben und gerade auch für die Gruppe oder die Person, dessen Prozess gerade läuft. Eine Gruppe weiterer Fähigkeiten sind Spüren, Resonanz und Intuition – Sensorien, die genauso trainiert werden können und müssen, wie die klassischen Sinne. Und zu guter Letzt ist eine andauernde Praxis der Selbstklärung und Selbsterforschung die Grundlage des Arbeitens als Prozessbegleiter:in. Denn nichts stört den Prozess einer Gruppe oder einer Einzelperson so nachhaltig und unbemerkt, wie unbewusste Anteile und Dynamiken des/der Prozessbegleiter:in, die im Prozess getriggert werden. Auftauchen werden diese so oder so. Die Kunst ist es, sie zu erkennen und die entsprechenden Informationen von denen zu unterscheiden, die aus dem Prozess kommen. Und dann ist da noch die absolute Bereitschaft zu scheitern. In der prozessgeleiteten Arbeit ist die Angst zu scheitern schon das Scheitern an sich.

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